Unsere Charolais
Entscheidung für die Zukunft
Als wir 1991 die selbständige Bewirtschaftung des Hofes begonnen haben, hatten wir 12 Kreuzungskühe aus Fleckvieh und verschiedenen Fleischrassen, 20 ha Dauergrünland zu verwerten, über 100 Jahre alte Stallungen und kein Milchkontingent. Also war der Weg Richtung Mutterkühe klar vorgegeben. Aufgrund von Erfahrungen, die wir mit den Kreuzungsprodukten sammeln konnten, haben wir uns damals für die Reinzucht von Charolais entschieden. Der Grundstein für die Herde waren 6 Jungkalbinnen aus der Zuchtstätte Randlkofer in Deutschland. Durch Zukauf und eigene Bestandesergänzung wurde die Herde kontinuierlich auf jetzt 40 Kühe mit der entsprechenden Nachzucht erweitert.
Haltung unserer Tiere
Von April bis Anfang November sind die meisten Tiere auf der Weide. Die Weiden dafür grenzen direkt an die Gebäude an und sind in mehrere Koppeln unterteilt. So können die Tiere getrennt nach Geschlecht und Alter in entsprechenden Gruppen gehalten werden. Außerdem ist immer eine Koppel frei, um durch Düngung mit Gülle das Gras mit Nährstoffen zu versorgen.
Im Winter sind die Tiere in Außenklimastallungen mit eingestreuten Liegeflächen und Auslauf ins Freie untergebracht. Die Fütterung erfolgt mit Silage, Heu und Futterstroh, welche wir während des Sommers von unseren Flächen geerntet haben. Die Jungrinder bekommen für gutes Wachstum das beste Grundfutter und zusätzlich etwas Getreideschrot. Trockenstehende Kühe rationiert Silage und dazu Stroh soviel sie wollen. Nach der Kalbung wird der Silageanteil erhöht und er Anteil an Stroh zurückgefahren. Mineralstoffe, die auch wichtige Teile der Fütterung sind werden mit Natur-Salzsteinen und Mineralfutter zugefüttert.
Richtige Fütterung bei der Rasse Charolais wichtig
Ziel der Fütterung ist es, die Tiere zu guten Futterverwertern zu erziehen. Sie sollen von dem wachsen, was auf den Futterflächen gedeiht. Viele verkaufte Tiere kommen zu Bergbauernbetrieben, wo sie auf die Alm gehen. Dort sind Masttiere, die ohne Kraftfutter nicht zurechtkommen fehl am Platz. Hier liegt ein großer Vorteil der Rasse, weil die Tiere darauf gezüchtet sind den ganzen Tag zu grasen und das aufgenommene Futter besonders gut in Zuwachs umsetzen.
Unsere Zuchtziele
So wie in der Rassebeschreibung erklärt, gibt es grundsätzliche Vorgaben, an denen
man sich orientiert. Bei den verschiedenen Eigenschaften einer Rasse gibt es aber Schwerpunkte,
die man als einzelne Züchter besonders wichtig findet.
Wir wollen Tiere züchten, die in der praktischen Mutterkuhhaltung gut funktionieren.
Sie sollen ihre "Arbeit" so weit als möglich selbst machen. Deshalb sind Eigenschaften wie
• ruhiger Charakter
• regelmäßige Fruchtbarkeit
• normales Abkalben
• gesunde Euter
• gute Füße
• ordentliches Wachstum mit wirtschaftseigenem Futter
die wichtigsten Kriterien auf die wir achten. Extreme Tiere, die vielleicht auf Ausstellungen
Preise bekommen, aber in der Praxis nicht funtionieren sind bei uns nicht gefragt.
Um mit entsprechender Genetik arbeiten zu können setzen wir relativ viel künstliche Besamung
ein. Wir haben Samen von geprüften Stieren aus Tschechien, Kanada, Schweden usw. vorrätig,
die wir je nach Kuh zur Belegung auswählen. Erst wenn die meisten Kühe einer Gruppe besamt sind, kommt ein Deckstier in der Herde, der im Natursprung für Nachkommen sorgt.
Um die gesteckten Ziele auch zu erreichen, wird durch den Zuchtverband eine laufende Kontrolle der Gewichtsentwicklung bei Kälbern und Jungvieh und eine Bewertung der Jungstiere durch ausgebildete Fachleute vorgenommen.